Nur 6 Monate nach dem M3: Apple kündigt M4-Prozessor an

07. Mai 2024 17:00 Uhr - Redaktion

Während etliche Macs noch mit der M2-Reihe ausgestattet sind und das 2024er iPad Air gerade erst den Sprung vom M1 auf den M2 geschafft hat, präsentiert Apple bereits die nächste Chip-Generation: Der M4 verfügt über eine CPU mit bis zu zehn Kernen, eine GPU mit zehn Kernen und eine beschleunigte Neural-Engine. Der M4, der im 3-Nanometer-Verfahren der zweiten Generation gefertigt wird, ist vorerst nur im neuen iPad Pro zu finden.

Wie groß der Leistungszuwachs gegenüber dem M3, der erst vor einem halben Jahr (!) vorgestellt wurde, ausfällt, bleibt abzuwarten - Apple macht dazu keinerlei Angaben und zieht lediglich Vergleiche zum M2. Wie sich M3 und M4 ins Gesamtbild einfügen, ist aktuell recht unklar und für Anwender ziemlich verwirrend. Das MacBook Air mit M3 wurde erst vor zwei Monaten eingeführt - falls der M4 erhebliche Geschwindigkeitsvorteile gegenüber dem M3 bietet, dürfte das Käufern des MacBook Air M3 kaum schmecken.

Klar ist derzeit einzig, dass der M4 über eine neu entwickelte Display-Engine speziell für das neue iPad Pro verfügt. Dazu Apple: "Der M4 bringt einen riesigen Leistungssprung gegenüber dem vorherigen iPad Pro mit M2 und besteht aus 28 Milliarden Transistoren. Diese sind mithilfe einer 3 Nanometer Technologie der zweiten Generation gefertigt worden, die bei den Apple Chips für noch mehr Energieeffizienz sorgt.

Außerdem hat der M4 eine völlig neue Display Engine, die mit wegweisenden Technologien entwickelt worden ist. Sie ermöglicht die beeindruckende Präzision, Farbgenauigkeit und einheitliche Helligkeit des fortschrittlichen Ultra Retina XDR Displays, in dem das Licht von zwei OLED Panels kombiniert wird." Zum Vergleich: Der M3 ist mit 25 Milliarden Transistoren ausgestattet.

 
Apple M4
 
Der neue M4-Prozessor.
Bild: Apple.

 

Anders ausgedrückt: Mit dem M3 in bestehender Form hätte Apple das 2024er iPad Pro mit den beiden OLED-Panels vielleicht nicht realisieren können. Allerdings hätte Apple die neue Display-Engine des M4 auch einfach in den M3 (oder einer Variante davon) implementieren können, wodurch das aktuelle Prozessor-Verwirrspiel vermieden worden wäre.

Laut Apple liefert der Basis-M4 eine Speicher-Bandbreite von 120 Gbit pro Sekunde - beim M3 sind es nur 100 Gbit/Sekunde. Der M4 hat eine CPU mit bis zu zehn Kernen, die aus bis zu vier Performance-Kernen und jetzt sechs Effizienz-Kernen besteht. Zum Vergleich: Beim Basis-M3 sind es 8 CPU-Kerne (4 Performance-Kerne und 4 Effizienz-Kerne).

Zur GPU heißt es: "Die neue 10-Core GPU des M4 basiert auf der Grafikarchitektur der nächsten Generation der M3 Chipfamilie. Sie nutzt Dynamisches Caching, eine Innovation von Apple, die den lokalen Arbeitsspeicher zur Hardware dynamisch und in Echtzeit zuweist, was die durchschnittliche Auslastung der GPU extrem steigert. Bei den anspruchsvollsten Pro Apps und Games sorgt dies für eine erheblich höhere Performance." Auch hier kein Wort, wie groß der Leistungszuwachs zum M3 ausfällt.

Ob es angesichts der neuen Entwicklungen überhaupt weitere M3-basierte Macs geben wird, darf bezweifelt werden. In jedem Fall ist es bemerkenswert, dass nur 6 Monaten nach dem M3 bereits der M4 folgt. Und der M5 dann bereits im nächsten Jahr? Aktuell bleiben mehr Fragen offen als beantwortet werden können. Die Performance-Zuwächse bei der Neural-Engine - für das Marketing-Zauberwort KI - dürfte Apple im nächsten Monat auf der Entwicklerkonferenz WWDC24 im Rahmen von iPadOS 18 noch entsprechend hervorheben.

Ein Vorgeschmack darauf liefert Apples Pressemitteilung: "Der M4 hat eine ultraschnelle Neural Engine ­– ein IP-Block des Chips übernimmt die Beschleunigung von KI Workloads. Die bisher leistungsstärkste Neural Engine von Apple kann unglaubliche 38 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde ausführen – damit ist sie ganze 60-mal schneller als die erste Neural Engine im A11 Bionic. In Kombination mit den ML Beschleunigern der nächsten Generation in der CPU, der hoch­leistungs­fähigen GPU und dem gemeinsamen Arbeitsspeicher mit höherer Bandbreite macht die Neural Engine den M4 zu einem unfassbar leistungsfähigen Chip für KI."

Nachtrag: M4-Prozessor: Erste Benchmarks belegen deutlichen Leistungszuwachs gegenüber M3.