Apple-CEO Cook zu KI: "Wir haben Vorteile, die uns auszeichnen"

03. Mai 2024 09:00 Uhr - Redaktion

Das Hype-Thema KI, die sogenannte "Künstliche Intelligenz", bringt auch Apple im Konkurrenzkampf mit anderen Tech-Giganten wie Microsoft, Meta und Alphabet unter Zugzwang. Abermals erklärte Firmenchef Tim Cook, dass das Unternehmen in diesen Bereich in großem Umfang investiere. Schon bald werde es Neuigkeiten geben, sagte er in der Bilanzpressekonferenz zu den neuesten Quartalszahlen.

Cook führte aus: "Wir sind weiterhin sehr optimistisch, was unsere Chancen im Bereich der generativen KI angeht. Wir tätigen erhebliche Investitionen und freuen uns darauf, unseren Kunden bald einige sehr aufregende Dinge präsentieren zu können.

Wir glauben an die transformative Kraft und das Versprechen von KI und wir glauben, dass wir Vorteile haben, die uns in dieser neuen Ära auszeichnen werden, einschließlich Apples einzigartiger Kombination aus nahtloser Hardware-, Software- und Dienstleistungsintegration, bahnbrechendem Apple Silicon mit unseren branchenführenden Neural Engines und unserem unerschütterlichen Fokus auf den Datenschutz, der allem zugrunde liegt, was wir schaffen."

Details nannte Cook noch nicht. Wahrscheinlich wird das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz WWDC24 im kommenden Monat neue Funktionen und Technologien präsentieren. Gerüchten zufolge soll der Schwerpunkt von Apples Strategie sein, dass die KI vorrangig auf dem Gerät des Nutzers läuft und nicht in der Cloud.

 
WWDC24
 
Apple-Entwicklerkonferenz WWDC24: KI-Hype im Fokus.
Bild: Apple.

 

"Künstliche Intelligenz" bezeichnet smarte, von Menschen geschriebenen Algorithmen, die in der Lage sind, anhand zuvor festgelegter Parameter selbstständig auf Basis neuer Daten hinzuzulernen. Im Grunde nichts Neues, so richtig populär wurde "KI" erst in den letzten Jahren etwa durch Chatbots, die Antworten auf Fragestellungen liefern (allerdings besteht ein enormes Glaubwürdigkeitsproblem), oder generative Funktionen, die basierend auf Texteingaben Fantasiebilder erzeugen. Diese KI-Modelle wurden mit frei verfügbaren Daten trainiert, in den meisten Fällen unter Verletzung des Urheberrechts.

Das Potential ist groß, der konkrete Nutzen abseits von Chatbot-Spielereien und Fantasy-Bildern noch gering. Beispielsweise zeigt Adobe, wie es geht: Die Firefly-Technologie ist in der Bildbearbeitung Photoshop eine Hilfe und kann in einem bestehenden Bild mit wenigen Klicks passende Inhalte hinzufügen, entfernen und erweitern (demnächst auch in Premiere Pro).

Ein Negativbeispiel ist der Support, wo bei immer mehr Firmen Menschen durch Chatbots ersetzt werden, was zwar Kosten senkt, aber die Qualität der technischen Unterstützung deutlich reduziert hat. Support-Fälle sind meistens sehr individuell, hier scheitert KI noch völlig. Unter dem Strich: KI-gestützte Funktionen können die Produktivität in einigen Fällen durchaus steigern, da das KI-Label heutzutage jedoch inflationär verwendet wird, sollten sich Anwender nicht davon blenden lassen.

Zu den vielen offenen Fragen hinsichtlich des Einsatzes von KI-basierten Systemen, zum Beispiel in den Bereichen Urheberrecht, Daten- und Privatsphärenschutz, Ethik sowie Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit, äußerte sich Cook erneut nicht. Ein Antrag von Aktionären, der Apple zur Erstellung eines Berichts über KI-Risiken verpflichtet hätte, wurde auf der Jahreshauptversammlung im Februar abgelehnt.